Die Stereoskopie bringt die Tiefe, also die räumliche Wahrnehmung, in die Fotografie. Die dreidimensionale Wahrnehmung erfolgt durch die Betrachtung mit beiden Augen und der Verarbeitung des Gesehenen durch das Gehirn.
Wir sehen stereo, weil unsere Augen durch den Augenabstand zwei leicht unterschiedliche Betrachtungsstandpunkte haben: die Sehstrahlen treffen mit einem leicht unterschiedlichen Winkel (Parallaxe) auf das Objekt. Unser Hirn verarbeitet die beiden Bilder zur räumlichen Wahrnehmung.
Räumliche Wahrnehmung durch Betrachtung mit beiden Augen
und “Verarbeitung” durch unser Gehirn*
(*5-10% der Bevölkerung ist dies leider verwehrt)
In der 3D-Fotografie (Stereoskopie) werden demzufolge zwei Fotos (Stereogramm, linkes und rechtes Stereobild) von leicht unterschiedlichen Standpunkten (Stereobasis) benötigt, um denselben Effekt bei der Betrachtung zu erreichen.
Stereoskopische Kameraausrüstung mit 2 Kameras auf Stereobar
Bei der Betrachtung von Stereogrammen muss also gewährleistet werden, dass das linke Stereobild mit dem linken Auge und das rechte Stereobild mit dem rechten Auge betrachtet werden können.
Eine Methode zur Betrachtung von Stereogrammen ist die Anaglyphen-Methode, die auch für Drucke geeignet ist. Im Folgenden wird die ROT-CYAN Farbkombination angewendet; weitere Farbkombinationen finden in der Praxis ebenfalls Anwendung.
Prinzip der Stereoskopie und betrachten nach der Anaglyphenmethode
hier: rot-cyan Anaglyphen
Dabei werden das linke Bild in Cyan und das rechte Bild in Rot übereinander gedruckt. Bei der Betrachtung mit der Rot-Cyan Anaglyphenbrille werden die andersseitigen Bilder bei der Betrachtung weggefiltert. Bei der Anaglyphenmethode sind wegen der Farbfilter keine Echtfarben möglich.
letzte Aktualisierung: 30.03.2016
veröffentlicht: 30.03.2016
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